Springschwänze züchten leicht gemacht

Bilder und Text von Michael Scharfenberg, Seerose Frechen

Springschwänze (Collembola) sind ein sehr gutes Futter für unsere Aquarienfische. Anflugfutter ist ja auch in der Natur ein wichtiger Bestandteil der Ernährung vieler Fische. Vor allem meine Barben und Kampffische fressen die Springschwänze sehr gerne.

Springschwänze haben den Vorteil, dass sie leicht zu züchten sind und auf der Wasseroberfläche laufen können. Nicht sofort gefressene Springschwänze bleiben leben und werden nach und nach von den Fischen erbeutet.

Für die Zucht sind vor allem die weißen, tropischen Springschwänze sehr gut geeignet. Sie brauchen eine warmes und feuchtes Klima um zu überleben. Somit können sie sich im Haus nicht unkontrolliert vermehren. Zudem bekommt man sie im Handel oft angeboten, da sie für die Pfeilgiftfroschzüchter ein wichtiges Futter sind.

Als Zuchtbox kann man jede Kunststoffkiste mit Deckel nehmen. Als Bodengrund nimmt man Torf oder Kokuserde. Ich mische noch etwas Laub darunter. Diesen fülle ich ca. 5 cm hoch ein. Nun kommt ein Zuchtansatz Springschwänze in den neuen Ansatz. Gefüttert wird mit Gemüse, wie Zucchini, Möhren, Kartoffeln oder Champions, welches man in dünne Scheiben schneidet. Aber auch Kartoffelpulver ist sehr gut geeignet.

Bei einem gut laufenden Ansatz kann man jeden Tag nach füttern. Am Anfang darf aber nur soviel gefüttert werden, wie die Springschwänze in zwei bis drei Tagen weg fressen. Schimmel wird von den Springschwänzen zwar auch gefressen, aber man hat sehr schnell Milben im Ansatz. Der Ansatz muss stets feucht sein, aber nicht zu nass sein. Staunässe sollte auf jeden Fall verhindert werden.

Der eigentliche Trick ist die Entnahme der Springschwänze für die Verfütterung. Man legt auf den Bodengrund die bei uns Aquarianern üblichen Filterschwämme. Mit der Zeit werden diese von den Springschwänze besiedelt. Zur Fütterung nimmt man ein Filterstück heraus, und klopft es über dem Aquarium aus. Nun fallen die Springschwänze auf die Wasseroberfläche. Nach zwei, drei Aquarien nimmt man das nächste Filterstück. Hat man mehrere Zuchtansätze laufen, kann man jeden Tag Springschwänze verfüttern. Irgendwann, so nach einem halben Jahr, lässt die Vermehrungsrate der Springschwänze nach. Dann wird es Zeit, den Bodengrund in der Zuchtbox zu erneuern.

Also, probiert es mal aus! Eine Zuchtbox steht auch in unserem Vereinsraum, sozusagen zum kennenlernen!

Michael Scharfenberg 2017