Betta uberis

Tan & Ng, 2006

Diese schöne Kampffischart ist bei den Liebhabern von Schwarzwasserkampffischen sehr beliebt. Gefunden wurde Betta uberis bei Pankalanbun und Kubu in Südborneo. Die Fische sind 1996 als Betta sp. "Pankalanbun" eingeführt worden und wurden in der IGL lange als Betta cf. burdigala "Kubu" bezeichnet. Momentan halten wir in der Betta AG mehrere Fundortvarianten. Diese Kampffischart bewohnt stehende Schwarzwassersümpfe und die Uferbereiche kleiner Bäche. Die bis zu 6 cm groß werdende Art gehört zu den schaumnestbauenden Kampffischen der Betta coccina Gruppe.

Eine Besonderheit stellt die hohe Anzahl der Rückenflossenstrahlen dar. Mit 14 bis 17 Flossenstrahlen unterscheiden sie sich von ihren Verwandten, wie etwa Betta burdigala, Betta coccina und Betta tussyae. Die Männchen kann man recht früh von den Weibchen erkennen. Bei den Männchen ist die Rückenflosse länger und spitzer ausgezogen, ebenso die Afterflosse. Auch die Bauchflossen sind etwas länger. Die weiße Spitzen in den Bauchflossen zeigen auch die Weibchen. Die Männchen zeigen schon ab 3 cm ihre Prachtfärbung. Neben der burgunderroten Grundfarbe zeigen sie viel Grün auf dem Körper und den unpaarigen Flossen. Wildfänge zeigen noch einen deutlichen grünblauen Glanzfleck auf der Körpermitte. Dieser ist bei unseren Aquarienpopulationen nur noch schwach zu sehen. Die Kiemendeckelflecken sind rot.

Zur Haltung von 2 Paaren reicht ein 50 cm Aquarium, welches mit viel Laub, Torf und Wurzeln eingerichtet wird. Aufgefüllt wird mit weichem Osmose oder Regenwasser. Da der PH Wert zur Zucht ca. 5,5 betragen soll, ist nicht jede Wasserpflanze geeignet. Javamoos und fast alle Schwimmpflanzen (z.B. Wasserhornfarn, Ceratopteris pteridioides) wachsen aber auch bei solchen niedrigen PH- Werten. Betta uberis sollte nicht zu warm gehalten werden, 21 bis 24 Grad reichen vollkommen aus. Zur Zucht kann man die Temperatur etwas erhöhen, aber bei mir laichen sie auch bei 24 Grad willig ab. Wichtiger ist der Wasserstand, er sollte zur Zucht unter 15 cm liegen, besser weniger. Auch diese Kampffische lieben schwarze Filmdosen für ihre Schaumnester.

Nach dem Ablaichen dauert es ca 5 Tage bis die Jungfische frei schwimmen und als Erstnahrung frisch geschlüpfte Nauplien von Artemia fressen. Da die Jungfische von ihren Eltern nicht gefressen werden, können diese ohne Probleme im gleichen Aquarium verbleiben. Oft wachsen sie dort schneller heran, als wenn man sie gesondert aufzieht. Sind allerdings zu viele Jungfische im Aquarium, laichen die Elterntiere erst wieder ab, wenn man die Jungfische entfernt hat. Bei guter Pflege ist die Haltung sowie die Nachzucht recht unkompliziert. Der richtige Kampffisch für den Einstieg in die Schwarzwasseraquaristik!

Literatur: Der Makropode 5/6 2001, Kampffische Wildformen, Bede Verlag