Betta imbellis

Ladiges, 1975

Die Gattung Betta gehört zu meinen Favoriten unter den Labyrinthfischen. Vor allem Betta imbellis hat es mir angetan. Viele Jahre suchte ich in den Aquariengeschäften nach diesem schönen Fisch. Erst durch eine Thailandreise im Januar 1999 kam ich zu meinen gesuchten Fischen. Betta imbellis kommt vor allem in Süd-Thailand vor, aber auch in Malaysia und Indonesien (Indonesien eingeschleppt?) findet man ihn. Die Färbung ist je nach Fundort sehr verschieden. So kommt auf Koh Samui eine grünliche Variante vor. Meine Betta imbellis sind von der Halbinsel Phuket in Thailand. Dort fand ich sie in den zugewachsenen Uferbereichen vom Klong Kala, so wie den Bewässerungssystemen , größeren Tümpeln und Reisfeldern. Betta imbellis lebt sehr versteckt in den stark verkrauteten Bereichen des Ufers.

Bei mir hat sich beim Fangen ein stabiler Kescher bewährt, mit dem man auch in den Boden des Uferbereiches buddeln kann. Den gesamten Inhalt schüttet man einfach aus, und mit Glück sind auch die gesuchten Kampffische dabei. Auch bei der Auswahl des Gewässers darf man nicht zu wählerisch sein. Oft sind es die "unromantischen" Gewässer, wo man am meisten findet. Wichtig ist neben viel Geduld, Glück und viel zu trinken auch eine Kopfbedeckung, den beim eifrigen keschern denkt man nicht mehr an die starke Sonne der Tropen. Die Wasserwerte am Fundort lagen bei PH 6,5, Leitwert 48, GH und KH unter 1. Die Wassertemperatur betrug im März 30°C. Ich halte meine B. imbellis in Aquarien der Größe 60x40x25 cm, wobei der Wasserstand nur auf 15 cm gehalten wird. Die Einrichtung besteht neben einigen Wurzeln hauptsächlich aus Javamoos. Zusätzliche Schwimmpflanzen dämpfen die Beleuchtung und werden von den Betta gerne zum Schaumnestbau benutzt.

Die Wasserwerte habe ich dem Fundort angeglichen, obwohl B. imbellis auch härteres Wasser toleriert. Nur die Wassertemperatur halte ich etwas geringer. 28°C bei der Zucht, sonst 3°C weniger. So gehalten verlieren diese doch etwas scheuen Fische etwas von ihrer Schreckhaftigkeit. Doch so ganz ohne scheu sind meine Wildfang Betta imbellis nie. Vor allem beim füttern von Lebendfutter kann man gut beobachten, wie die Betta aus einem sicheren Versteck hervorschießen, um darauf hin sofort wieder in Deckung zu schwimmen. Erst dann wird die Beute verschlungen. Dieser "Beutestoß" geht fast immer aus einer gekrümmten Haltung hervor.

Man kann auch in kleineren Aquarien mehrere Männchen zusammen halten, aber das Aquarium sollte dann sehr dicht bepflanzt werden. Oft kommt es dann vor, dass mehrere Männchen in nur wenigen Zentimeter Abstand ihre Schaumnester bauen. Das Ablaichen läuft genau so ab, wie man es auch bei anderen Schaumnestbauern gewohnt ist. Obwohl die Eltern ihren Jungfischen meist nicht nachstellen, ziehe ich sie lieber in kleinen Aufzuchtbecken groß. Der Vorteil ist, dass man so kontrollierter Füttern kann. Auch der tägliche Wasserwechsel geht bei kleineren Becken schneller. Auf Filter verzichte ich bei so kleinen Jungfischen in den ersten zwei Wochen, da sie ansonsten zu leicht angesaugt werden.

Neben Pantoffeltierchen oder Räderierchen, fressen die kleinen Betta schon nach 6 bis 12 Tagen frisch geschlüpfte Artemia, Mikrowürmer und Essigsälchen. Vergesellschaften sollte man Betta imbellis nur mit sehr friedlichen Fischen. Sehr gut geeignet sind Trichopsis Arten oder kleine Bärblinge, welche sich auch in der Natur den Lebensraum mit den Kampffischen teilen. Ich finde, dass dieser leicht zu haltende Kampffisch eine größere Verbreitung in unseren Aquarien verdient hat. Vielleicht hat ja dieser Bericht Ihr Interesse an diesem schönen Fisch geweckt!

Weitere Bilder von Betta imbellis finden man auf der Homepage der Betta AG / IGL

Zur Betta AG

Artikel Update 02.01.2016 Michael Scharfenberg